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Glaube an den Osterhasen schadet Kindern nicht

Stuttgart Baden-Württemberg Deutschland


Jedes Jahr an Ostern machen sich unzählige Kinder auf den Weg um Ostereier zu suchen. Manche von ihnen haben ein paar Tage zuvor ein Osternest gebaut, damit der Osterhase die bunten Eier hineinlegen kann. Andere Kinder finden die Eier hinter einem Baum oder im Gebüsch. Ein schöner Brauch, der auf eine lange Tradition zurückblicken kann.
 
Der Glaube an den Osterhasen - Schaden oder Segen für Kinder?
 
Es gibt unterschiedliche Meinungen über den Osterhasen, der den Kindern am Osterfest die Eier bringt. Viele Eltern haben als Kind selbst an den Osterhasen geglaubt und erzählen ihren Kindern genau dasselbe, was man auch ihnen schon erzählt hat. Erwachsene können sich meist ganz genau erinnern, wie aufregend es war im Garten nach den Süßigkeiten zu suchen und jedes Jahr zu hoffen den Osterhasen doch einmal persönlich zu sehen.
Andere Eltern hingegen stehen der "Osterhasengeschichte" kritischer gegenüber und möchten ihre Kinder nicht anlügen. Sie befürchten, dass dadurch das Vertrauensverhältnis zu ihren Kindern Schaden nehmen könnte, wenn die Kinder irgendwann merken, dass es den Osterhasen gar nicht gibt.
 
Das magische Denken
 
Psychologen und Sozialpädagogen sprechen sich meist für den Osterhasen aus, finden sogar, dass der kindliche Glaube an Fantasie-Gestalten positiv für die kognitive Entwicklung der Kinder ist. Kinder nehmen keinen Schaden, wenn Sie an den Osterhasen, den Weihnachtsmann oder den Nikolaus glauben. Das Denken der Kinder kennt noch keine Grenzen, Kinder können sich alles vorstellen, für Kinder ist alles möglich. Entwicklungspsychologen sprechen bei Kindern im Kindergarten- und Vorschulalter vom magischen Denken. Die Kinder dieser Altersgruppe sehen die Welt mit anderen Augen als die Erwachsenen. Sie können sich den Osterhasen ganz genau vorstellen und sogar ein Bild von ihm malen. Für jedes Kind sieht der Osterhase anders aus. Für das eine Kind ist es ein weißer Schneehase, für ein anderes ein brauner Feldhase. Sie malen sich in ihrem Kopf auch ganze Geschichten aus, wo der Osterhase seine Eier herbekommt und wer ihm beim Bemalen hilft. Und sie wissen, dass alles ganz genauso ist.
Erzieherinnen wissen aus ihrer Praxis, dass Kinder Bilderbücher und Geschichten über Osterhasen lieben. Ihre Augen leuchten, wenn sie vor den Osterferien die Eier im Kindergarten suchen dürfen.
 
Wenn die kritischen Fragen kommen
 
Werden die Kinder älter, beginnen sie immer öfter den "Osterhasen" zu hinterfragen. Sie glauben auch nicht mehr so richtig an den Nikolaus, denn im Kindergarten oder in der Schule hören sie auch vom Bischof Nikolaus der vor vielen Jahren gelebt hat. Ebenso hören Sie in der Kirche das Ostern auch mit Gott zu tun hat. Die Kinder kommen ins Grübeln, hoffen aber gleichzeitig doch das es den Osterhasen gibt.
Experten raten, den Kindern zu zuhören und sie von ihren Gedanken erzählen lassen. Wenn kritische Fragen kommen, sollte man nicht zwangsläufig dagegen halten, sondern vielmehr die Fragen der Kinder unterstützen. Die Frage, ob ein Hase überhaupt so große und viele Eier transportieren kann, kann interessante Diskussionen anregen.
Mit Feingefühl auf die Kinder zu gehen, so lässt sich leicht erkennen wie viel Fantasie die Kinder noch haben, und wie sie das Ganze betrachten.
Kinder werden nicht von einem Tag auf den anderen den Glauben am Osterhasen verlieren, die ersten Zweifel werden sich zunächst wieder in Luft auflösen, bis zu jenem Tag, wo es einfach vorbei ist.
 
Sind Osterhasengeschichten Lügengeschichten?
 
Kinder kommen irgendwann von selbst darauf, dass es weder Nikolaus noch Osterhase gibt, dass die Eltern die Weihnachtsgeschenke unter den Weihnachtsbaum legen und dass es nicht die Seeräuber waren, die den Schatz versteckt haben. Irgendwann hinterfragen sie all diese Geschichten, irgendwann verlieren sie das magische Denken und beginnen die Welt realistisch zu sehen. Und wenn sie erwachsen sind, erinnern sie sich gerne zurück, wie schön es war, als die Oma ihnen vom Christkind und vom Osterhasen erzählt hat. Sie werden weder die Oma noch ihre Eltern und auch nicht die Erzieherin vom Kindergarten verurteilen, weil sie ihnen diese Geschichten erzählt haben. Sie werden vielmehr gerne an diese Zeit zurückdenken und ihren Eltern dankbar für diese wunderschönen Geschichten sein. Vielleicht wird der eine oder andere Erwachsene auch innerlich schmunzeln, wenn er sich daran erinnert, wie er jedes Jahr nach dem Osterhasen Ausschau gehalten aber ihn leider niemals gesehen hat.
Kinder brauchen Geschichten über Osterhasen und Co. Kinder wollen ein Osternest bauen und bunte Eier suchen. Wenn dies alles kindgerecht und spielerisch geschieht, hat noch kein Kind Schaden daran genommen.
 
Oder kennen Sie einen erwachsenen Menschen, der sich heute noch grämt, dass er an den Osterhasen geglaubt hat?
 
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